Vita

Face_Barbara_GesseleBarbara Geßele

  • Diplom Sozialpädagogin (FH), Pädagogin für psychosomatische Gesundheitsbildung
  • 3-jährige berufsbegleitende Ausbildung zur ‘Pädagogin für psychosomatische Gesundheitsbildung und Hatha-Yogalehrerin’ an der Fachhochschule München/ Fortbildungsinstitut für Fachkräfte in der sozialen Arbeit/ Zertifikat 1991
  • seitdem  HATHA-YOGA-Kurse, Arbeit mit Frauen und Männern z.T. in langjähriger Begleitung.
  • “Marma-MASSAGE®” 1,5 Jahre Ausbildung beim Förderverein für Yoga und Ayurveda e. V. München
  • Neben meiner praktischen Lehrtätigkeit bilde ich mich regelmäßig in Hatha-Yoga (BUGY ®), Körper und-Atemschulung, Somatic Experiencing, Cantienica® u.a fort
  • 2019-2022 Ausbildung  ‘Trauma-therapie der schöpferischen Transformation nach Danielle Christoph’
  • Einzelbegleitungen/-coaching
  • Mitglied im Berufsverband Unabhängiger Wissenschaftsorientierter Yogalehrer BUGY®

Mein Paradigma / Meine Sichtweise

Für mich ist Hatha-Yoga ein Weg,  “Frau bzw. Herr im eigenen Haus” zu werden.
“Hatha” bezeichnet die Kraft mit der der Mensch sich entschlossen bemüht. Die erwünschte innere Einstellung bei den Übungen ist Achtsamkeit und Konzentration auf den Moment.
Es geht mir nicht um einen, wie auch immer gearteten Kontakt zu einem höheren Wesen, sondern darum, die eigene Körpersprache kennen zu lernen und mehr Bewusstheit für die körperliche Gesundheit und psychische Verfassung im Alltag zu erlangen.
Ich möchte Sie mit meinen Übungen dabei unterstützen, Ihre individuelle Stabilität, Koordination, Kraft und Balance zu gewinnen und zu erhalten.

In den Einzelbegleitungen gibt es Raum für persönliche Themen und ‘vertieftes Wahrnehmen- Annehmen- Lösen- Integrieren’

Ich freue mich auf viele spannende Begegnungen – vielleicht mit Ihnen? Nehmen Sie Kontakt mit mir auf!

Telefonnummer 08141-534445

Nachruf auf meinen geliebten, wichtigsten und hoch geschätzten Lehrer Prof. Dr. Roque Lobo

Am 09. September 2019 ist Rocque Lobo, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Berufsverbandes Unabhängiger Gesundheitswissenschaftlicher Yoga-Lehrender BUGY, für uns völlig unerwartet im Alter von 78,5 Jahren verstorben.

Rocque Lobo (Professur für Gesundheitspädagogik von 1986-2006 an der FH München ) ist Begründer des sog. Marma-Yoga®, welches die Aspekte von Schmerz und Gewalterfahrung im Kontext des Hatha-Yoga ausleuchtet. “Die Hatha-Yoga-Bewegung der damaligen Zeit (Mittelalter, d.A.) in Indien war alles andere als eine wohlstandsgestützte Freizeitbeschäftigung. Sie war die Anklage an die Gewalt und den Krieg – daher der Name Hatha (Gewalt) – die Auseinandersetzung mit den Gewalttätern jeder religiösen Herkunft, ob Hindu, Muslim oder sogar Christen. Die Demonstration extremer Zustände der Selbstauflösung, in welchen Yoga-Initianten sich an Haken aufhängten, durch Feuer gingen, mitten im Schnee meditierten, Tage lang in der heißen Sonnenglut ohne Wasser zu trinken ausharrten, fasteten und beteten, geschah nicht um der Pflege der Gesundheit willen, sondern im Sinne der Bespiegelung der Brutalitäten der Folter der Herrschenden in der wilden körperlichen Forderung der Menschenrechte, der Selbstachtung und der Achtung vor der Instanz des menschlichen Lebens…” (Yoga Elementarkurs Kreislauf; 2004; S. 95) Ihm als verkörpertem multikulturellem und multidisziplinär geschultem gebürtigen Inder (geboren in Puna mit Wurzeln in Portugal, studiert in Mangalore, Pune, Eichstätt und München – gewirkt in München bis zu seinem Tod) wurde seine Deutung des Hatha-Yoga (eine Weiterentwicklung des Yoga nach B.K.S. Iyengar, bei dem Lobo als junger Mann Schüler war) häufig in Abrede gestellt zugunsten der Erfindung eines esoterisch-gymnastischen “Yoga des Westens”, weichgespült im Sinne westlicher Kolonialisierung zu Gunsten eines seines Ursprungs entseelten Yoga … bis ins Mark seines genuinen Anliegens entfremdet zum Zwecke der Anpassungsoptimierung moderner – mittlerweile digital-mobiler “Arbeitssklaven”(Yoga-Elementarkurs Kreislauf, 2004, S.98).

Rocque Lobo stellte den Hatha-Yoga entsprechend seiner Ideengeschichte in den Kontext moderner Gewaltstrukturen und vertrat radikal die Sichtweise der Yoga-Übungen als Testsituationen: „Die schlichte Devise beim Üben müsste heißen: `Teste` Deine eigene Selbstregulationsfähigkeit in einem bewegten System. Teste, ob Du noch wahrnimmst, wie Du weg von Deiner eigenen Mitte bewegt wirst, und daher alles verzerrt und verworren siehst. Teste, ob Du aus der erlebten Beschleunigung die Rückberechnung zu Deinem inneren Gleichgewicht erstellen kannst oder, ob Du diese Überlast Deiner physiologischen Systeme solange auf dich nimmst, bis sie zusammenbrechen in den uns bekannten Zivilisationskrankheiten oder gar dem Sekundentod“. (Yoga-Elementarkurs ATMEN; 1998; S.10).

Wir sind uns sicher, dass seine Sicht des Yoga einem Genius der Yoga-Berufung entsprang und er in seinem Leben bis zuletzt dem Ruf des tiefsten Wunschs seines Herzens (isvara) folgte. Er wird uns als Mensch und Lehrer fehlen. Seine Texte und Fragestellungen bleiben lebendig und seiner Zeit weit voraus.

Nachruf von Michael Röslen, 14. Oktober 2019